CHARLOTTE
GOES

Textile Fictions: Dressing the Body for an Uncertain Future ist ein spekulatives Design-Projekt im Spannungsraum zwischen Utopie und Untergang. Im Angesicht der Krise wollen wir eigentlich das Gesicht in unseren Händen vergraben und hoffen, dass es irgendwie aufhört. Was aber, wenn wir die Zukunft als Geschichte betrachten? Ein Pfad von vielen, wo wir Träume und Sehnsüchte genauso wie Albträume und Ängste in Bildern, Geschichten und Kostümen verarbeiten. Wie bewältigen wir 50 Grad im Sommer? Wohin führt wachstumsorientierter Neoliberalismus? Was ist die Endstation der Fremd- und Selbstoptimierung? Werden wir Menschen, die Mittel haben, Gott zu spielen als solche verehren?
Textile Kultur ist ein Netz, das sich über den gesamten Planeten, von der Vergangenheit bis in die Zukunft spannt. Städte und Paläste, die für Seide gebaut wurden, die Baumwolle aus Arbeitslagern im Lieblingsshirt deiner Mutter, die 48 Tonnen davon, die jede Woche in den Containern dieser Stadt entsorgt werden. Was wir an unseren Körpern tragen, steht nicht nur dafür, wer wir sind und wie wir uns an unser Umfeld anpassen, sondern auch dafür, wer wir waren und sein können. Warum also nicht überlegen, wie sich eines unserer wichtigsten Kulturgüter entwickeln wird und wie wir unsere Beziehung zu dem, was uns zu jeder Zeit unmittelbar umgibt, nachhaltig verändern müssen.