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ANDREA
KÄHM

Wir alle sterben. … Und wie sieht das dann aus?

After Perception sind Ausstellungsstücke mit dem Ziel, Zuschauer:innen in eine Thematik hineinzuführen, die ebenso allgegenwärtig wie verhüllt und makaber ist: der Tod. Täglich sterben weltweit rund 160.000 Menschen – doch einige wenige kommen mit einer neuen Einstellung zum Leben und einer besiegten Angst gegenüber dem Tod zurück und berichten von Dingen, die unsere Vorstellungskraft sprengen: himmlischen Landschaften aus purer Energie in Farben, die über unser Sichtspektrum hinausgehen – das Licht am Ende des Tunnels, in dem unser echtes Zuhause ist, für eine zeitlose Ewigkeit und entsprungen aus purer, echter Liebe, als Quelle der Realität.
Solche Nahtoderfahrungen (NDEs) klingen wie Visionen, die zu schön sind, um wahr zu sein – doch tausende Erzählungen über Religionen, Kulturen und Jahrzehnte hinweg gleichen sich erstaunlich stark. Der US-amerikanische Mediziner Dr. Jeffrey Long sammelt sie seit Jahren in der frei zugänglichen NDERF-Datenbank, und genau dort begann mein Projekt.
Ich habe eine Handvoll dieser Erfahrungsberichte ausgewählt und auf visueller Ebene interpretiert. Als Künstlerin und CG-Designerin arbeite ich dabei interdisziplinär: Meine Gemälde entstehen zunächst in Procreate, bevor ich sie durch einen Wan2.1-Workflow in ComfyUI animiere. Die so erzeugten Sequenzen verfeinere ich in Programmen wie After Effects zu vollständigen Galeriestücken – bewegte Bilder zwischen Technik und Gefühl. Und auch wenn KI Teil des Prozesses ist, bleibt so der Kern zutiefst menschlich.
Diese Werke werden schließlich in einem immersiven Raum projiziert: Dunkelheit, Klanglandschaften, Licht und langsame Bewegung. Daneben soll der Name der verstorbenen Person mitsamt Todesdatum und Todesursache die Neugierde wecken, einen QR-Code zu scannen und die Originalquellen sowie weitere Berichte aus der Datenbank zu lesen.

Computer Generated Imaging
Illustration