CHRISTINA
ECKHARDT

Habe ich wirklich losgelassen – oder trauere ich noch um das, was ich nie bewusst verabschiedet habe? Wie kann Kunst und Fotografie helfen, diesen Weg zu gehen?
Die Arbeit ist nicht dokumentarisch, sondern allegorisch: Jedes Bild steht für eine emotionale Etappe auf dem inneren Weg zur Akzeptanz. Fragmentarisch, wie Gefühle selbst, besteht die Serie aus symbolisch aufgeladenen Szenen, die durch Licht, Körperhaltung, Farbe und Raumkomposition starke emotionale Zustände erfahrbar machen.
Dabei geht es nicht nur um den Umgang mit Verlust oder Krise – sondern auch um die Kraft der Selbstreflexion, das Wiederentdecken von Vertrauen und das Menschsein in seiner Zerbrechlichkeit und Resilienz.
Lange war mir selbst nicht bewusst, wie sehr ich in unverarbeiteten Gefühlen feststeckte. Ich konnte den Schmerz über Verluste – über Trennungen von Menschen, Träumen, Heimat oder der eigenen Elternfigur, den Schmerz über eigene Hilflosigkeit – nicht loslassen, ohne zu wissen, dass ich noch mitten im Trauerprozess war. Diese unsichtbaren Spuren wirkten tief.
Kunst und Fotografie waren immer meine Brücke zu mir selbst. Diese Erfahrung möchte ich teilen. Erst durch künstlerische Arbeit und Selbstreflexion wurde mir all das nach und nach bewusst. Und dieses Bewusstwerden half mir, meinen Weg anzunehmen – mit Akzeptanz, Dankbarkeit und der Fähigkeit, wieder mit offenem Blick in die Welt zu gehen.
FRAGMENTIERTE GEFÜHLE lädt Betrachter/innen ein, innezuhalten und sich selbst in den Bildern zu erkennen. Die visuelle Erzählung wird so zum stillen Gespräch zwischen Kunstwerk und Publikum – über Schmerz, Wandel und das wachsende Vertrauen in sich selbst.